Die Deutschen sind fleißige Online-Shopper – obwohl viele Käufer dabei schon schlechte Erfahrungen gemacht haben
- Kleidung und Schuhe sind die Verkaufsschlager.
- 59 Prozent der Käufer haben bereits schlechte Erfahrungen gemacht.
- Nur zehn Prozent gehen rechtlich gegen den Verkäufer vor.
Der Kauf per Klick gehört für die meisten Deutschen inzwischen zum Alltag. Eine im Auftrag unseres Partners ROLAND Rechtsschutz durchgeführte YouGov-Studie mit 2.035 Befragten zeigt, was am häufigsten online geshoppt wird, welche Unstimmigkeiten zwischen Käufern und Verkäufern auftreten und wie viele Käufer sich tatsächlich wehren.
Online-Käufe: Befragung 2017
Auch Männer sind fleißige Klamotten-Shopper
Wie viele Frauen beim Anblick des Paketboten tatsächlich loskreischen, wie es der Werbespot einer Online-Mode-Plattform anschaulich darstellt, ist nicht bekannt. Was die aktuelle YouGov-Studie allerdings unbestritten zeigt: Kleidung und Schuhe sind bei den Deutschen die absoluten Verkaufsschlager. 62 Prozent der Befragten geben an, diese Waren mindestens mehrmals pro Jahr im Internet zu bestellen. Beim Geschlechtervergleich gibt es keine Überraschung: Mit 69 Prozent führt die Damenwelt die Klamotten-Bestellliste klar an. Aber: Auch mehr als jeder zweite Mann (54 Prozent) kauft mehrfach pro Jahr Kleidung oder Schuhe online.
Ebenfalls hoch im Kurs stehen Bücher und DVDs: Jeder zweite Befragte (51 Prozent) bestellt diese regelmäßig – mindestens mehrmals pro Jahr – online. Dabei ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern zu vernachlässigen. Männer (48 Prozent) sind annähernd so kauffreudig wie Frauen (53 Prozent).
Es kommt nicht auf die Größe an – Groß-Elektrogeräte beliebter als Möbel
69 Prozent der Befragten vertrauen auch bei der Anschaffung von Groß-Elektrogeräten wie Waschmaschinen oder Kühlschränken auf den Online-Handel und haben dort schon mindestens einmal bestellt. Bei Möbeln sind sie hingegen zurückhaltender: Nur 60 Prozent haben schon einmal Möbelstücke online gekauft.
Laden statt Lieferdienst – gilt fürs Essen, aber nicht für Medikamente
Von komplett verzehrfertigen Mahlzeiten über Tiefkühlkost bis hin zu einzelnen Zutaten für Rezepte: Online-Lebensmittel-Anbieter sprießen derzeit aus dem Boden. Trotzdem haben nur 38 Prozent der Befragten überhaupt schon einmal Lebensmittel im Netz bestellt. Hier zeigt sich ein klarer Unterschied zwischen den verschiedenen Altersgruppen: Von den jüngeren Befragten (25–34 Jahre) bestellen 28 Prozent regelmäßig – mindestens mehrmals pro Jahr – online Lebensmittel, bei älteren Befragten (55 Jahre und älter) sind es nur 12 Prozent. Anders sieht es bei Medikamenten aus: 41 Prozent der Befragten bestellen ihre Medizin regelmäßig online, weitere 23 Prozent immerhin ab und zu.
Schlechte Erfahrungen – Verbraucher können sich wehren
Dass ein Online-Kauf auch mal danebengehen kann, ist laut der aktuellen YouGov-Umfrage keine Seltenheit. Von den Befragten, die mehrmals pro Jahr oder öfter online einkaufen, berichten 59 Prozent von schlechten Erfahrungen. Der häufigste Grund für eine Beanstandung ist die schlechte Qualität der bestellten Waren (33 Prozent), gefolgt von Lieferverzögerungen (28 Prozent). Jeder vierte Befragte (25 Prozent) hatte bereits defekte Ware im Lieferkarton und 21 Prozent beklagen falsche oder irreführende Produktbeschreibungen.
Lediglich 10 Prozent der geschädigten Käufer geben an, jemals gerichtlich gegen den Verkäufer vorgegangen zu sein. Im Fall von Vertragsverletzungen hilft eine private Rechtsschutzversicherung, die eigenen Interessen durchzusetzen.