Das Geldvermögen privater Haushalte betrug Ende 2023 über sieben Billionen Euro, wobei der Hauptteil dieses Vermögens (41,5 Prozent) noch immer auf Giro- und Tagesgeldkonten, Sparbüchern oder sogar im “Sparstrumpf” liegt (Quelle: Deutsche Bundesbank). Nur 12,5 Prozent des Geldvermögens stecken in Aktien, weitere 12,5 Prozent werden in Investmentfonds angelegt.
Dabei bietet die Geldanlage in Aktien die besten Perspektiven, langfristig ein kleines Vermögen aufzubauen. Folgende Expertentipps sollten dabei beachtet werden:
Tipp 1: Vor Eröffnung eines Wertpapierdepot Leistungen und Kosten vergleichen
Zur Geldanlage in Aktien und Fonds brauchen Sie ein Wertpapierdepot. Das können Sie bei der Hausbank eröffnen, aber auch bei einer anderen Bank oder einem Online-Broker. Für die Wertpapierverwaltung erheben Banken vom Anleger jährliche Depotgebühren, die von Institut zu Institut unterschiedlich ausfallen und bei einigen Anbietern auch entfallen können. Ein Kosten-Vergleich lohnt sich. Wenn Sie regelmäßig kleinere Beträge in Aktien anlegen wollen, bieten sich Fondssparpläne mit Aktienfonds oder ETF´s an. So können Sie in der Regel ab 25 Euro monatlich breit gestreut in Aktien investieren.
Tipp 2: Nur einen Teil der Ersparnisse anlegen
Legen Sie nur einen Teil der Ersparnisse an, damit Sie auch weiterhin genügend finanzielle Reserven haben, über die Sie kurzfristig verfügen können. Geld für Reparaturen (z.B. an Wohnung oder Haus) und Notfälle sowie für größere Anschaffungen in naher Zukunft gehören auf Giro-, oder Tagesgeldkonten. Lassen Sie sich zudem als Beginner im Kapitalmarkt nicht dazu verleiten, Aktien auf Kredit zu kaufen. Fallen die Kurse und geht die Spekulation schief, kann der finanzielle Schaden erheblich sein.
Tipp 3: Augenmaß bei Festlegung des Aktienanteils im Depot
Eine Faustregel heißt: 100 minus Lebensalter. So viel Prozent darf der Aktienanteil Ihres Depots einnehmen. Je älter Sie werden, desto geringer der Aktienanteil. Die Idee hinter dieser Regel ist, dass Sie – je älter sie werden, desto weniger Zeit bleibt, Kursrückschläge auszubügeln. Sollten Sie mit Ihrer Geldanlage schon an zukünftige Erben denken, kann das anders aussehen, da die Zeitschiene sich verändert. Daher sollten Sie Ihre individuelle Situation berücksichtigen und sich gegebenenfalls beraten lassen. Denn wie hoch Ihr Aktienanteil im Depot sein sollte, hängt auch vom Anlagezeitraum ab, wie breit gestreut Sie anlegen und wie viel Risiko Sie aufgrund Ihrer Vermögenssituation eingehen können und wollen.
Tipp 4: Langfristig anlegen und breit streuen
An den Börsen geht es rauf und runter. Daher ist es sinnvoll, wenn Sie einen möglichst langen Anlagezeitraum von mindestens zehn Jahren wählen. So können Sie Kursschwankungen auch mal aussitzen. Verteilen Sie zudem Ihre Investition auf Aktien verschiedener Wirtschaftszweige und Regionen. Eine breite Aktienstreuung mindert das Verlustrisiko.
Tipp 5: Wenig umschichten, außer beim Ausstieg aus der Geldanlage
Für den Kauf und den Verkauf von Aktien fallen Kosten an. Achten Sie deshalb auf Mindestgebühren und schichten Sie nicht ständig das Depot um, denn es gilt: „Hin und Her macht Taschen leer.“
Etwas anders stellt es sich da, wenn Sie wissen, dass Sie das Geld zu einem bestimmten Zeitpunkt brauchen. Sie wollen schließlich nicht, dass zum Ausstiegszeitpunkt Ihr Geld noch großen Schwankungen unterlegen kann. Drei bis fünf Jahre vor diesem Zeitpunkt sollten Sie die Risiken in ihrer Anlage reduzieren, indem Sie sukzessive Ihre risikoreicheren Positionen in konservativere Anlagen umschichten.
Extratipp: Vorsicht stets vor angeblich sicheren Aktientipps, zumal wenn sie per E-Mail oder Telefon angepriesen werden.
QUELLE: Bundesverband deutscher Banken