Sparer, Anleger und alle mit Baufinanzierungsplänen blicken gespannt auf die Europäische Zentralbank (EZB). Wird sie in absehbarer Zeit die Leitzinsen erhöhen und sind niedrige Zinsen somit bald passé? Im 1. Teil dieser Reihe blicken wir auf die Zinsentwicklung.
„Die EZB deutet vorsichtige Änderung der Geldpolitik an“, schrieb das Handelsblatt nach der Sitzung des EZB-Rats in der estnischen Hauptstadt Tallinn Anfang Juni 2017. Dort verzichtete die EZB seit Langem erstmals auf Hinweise einer weiteren Zinssenkung.
Volkswirte werten dies als ein erstes vorsichtiges Signal für einen Kurswechsel. Denn die Finanzierungskosten für Immobilienerwerb werden letztlich stark von der Zinspolitik der Zentralbank beeinflusst.
Sparer und Anleger dürften sich über ein Ende der Nullzinsen freuen. Wer jedoch in absehbarer Zeit ein Darlehen in Anspruch nehmen will, sollte jetzt vorausschauend planen. Denn neben dem Anstieg der Immobilien- und Wohnungspreise in vielen, insbesondere städtischen Regionen droht eine weitere Verteuerung des Immobilienerwerbs durch einen allmählichen Anstieg der Bauzinsen. Bereits ein leichter Zinsanstieg kann –je nach Zinsbindung und Finanzierungsvolumen – zu mehreren Tausend Euro Mehrbelastung führen.
Ein Weg eventuell steigenden Zinsen vorzubeugen ist, für den Ablauf der Zinsbindung schon im Voraus die Weichen für eine Anschlussfinanzierung zu stellen. Welche Möglichkeiten einer günstigen Anschlussfinanzierung bestehen, bringen wir Ihnen im 2. Teil näher.