Leitungswasserschäden waren 2019 für die Versicherer so teuer wie noch nie. Die Wohngebäudeversicherer leisteten dafür zum ersten Mal mehr als drei Milliarden Euro. Das hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ermittelt.
Geplatzte Rohre, leckende Armaturen oder auslaufende Heizboiler: Im Jahr 2019 zählten die Wohngebäudeversicherer deutschlandweit rund 1,1 Millionen Leitungswasserschäden. Die Kosten summierten sich auf 3,1 Milliarden Euro. Der Schadendurchschnitt erhöhte sich um knapp sieben Prozent auf 2.881 Euro. Hinzu kommen 280 Millionen Euro Schäden in der Hausratversicherung. Von 2002 bis 2019 leisteten die Gebäudeversicherer für alle versicherten Gefahren (Sturm/Hagel, Feuer, Leitungswasser und weitere Naturgefahren) insgesamt 77 Milliarden Euro. 38 Milliarden Euro – also fast die Hälfte der Leistungen – entfielen auf Leitungswasserschäden.
Am stärksten betroffen von Leitungswasserschäden war erneut Köln. Der Indexwert für Leitungswasserschäden war in der Kölner Innen- und Südstadt mit 204 mehr als doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt (100).
Hauptursache für Leitungswasserschäden sind Installations- und Montagefehler. Mangelhafte Rohrverbindungen und kaputte oder falsche Dichtungen sorgen für jeden vierten Schaden.
Wichtig ist daher eine regelmäßige Wartung der Heizungs- und Sanitäranlage. „Um Leitungswasserschäden zu begrenzen, müssen Absperrventile leicht zugänglich und klar gekennzeichnet sein und vor allem im Notfall auch funktionieren“, mahnt Oliver Hauner, Leiter der Abteilung Sach- und Technische Versicherung im GDV.
Deutliche regionale Unterschiede
Die Auswertung der Schadenzahlen zeigt ein deutliches West-Ost-Gefälle. Während im Westen zahlreiche Städte wie Krefeld, Karlsruhe oder Mannheim überdurchschnittlich viele Leitungswasserschäden verzeichneten, war Ostdeutschland wesentlich seltener betroffen. Hier lagen alle Stadt- und Landkreise unter dem Bundesdurchschnitt von 100. Am besten schnitt der brandenburgische Landkreis Oberspreewald-Lausitz mit einem Indexwert von 40 ab, gefolgt von den Brandenburger Landkreisen Spree-Neiße und Elbe-Elster mit Indexwerten von jeweils 45. Experten sehen als einen Grund für die Unterschiede, dass nach der Wiedervereinigung in Ostdeutschland viele Gebäude saniert worden sind.
Leitungswasserschäden und Ihr Versicherungsschutz
Als Teil der Hausratversicherung zahlt die Rohrbruchversicherung bei Wasserschäden an Möbeln, Einrichtung und Ihrem weiteren Hausrat. Dazu gehören z. B. auch Teppiche, Elektrogeräte, Bilder – einfach ausgedrückt alles, was ab dem Zeitpunkt des Einzugs durch Sie in die Wohnung gebracht wurde.
Achtung: Nicht abgedeckt sind Schäden, die am Gebäude selbst auftreten (z.B. wenn Wände durchfeuchten) sowie Schäden, die in anderen Wohnungen entstehen (wenn z.B. Wasser beim Mieter unter Ihnen die Einrichtung beschädigt).
Bei Wasserschäden, die nicht an beweglicher Einrichtung auftreten, sondern an der Wohnung oder am Gebäude selbst, leistet die Wohngebäudeversicherung Ersatz. Wer selbst Wohneigentum besitzt, sollte unbedingt eine Wohngebäudeversicherung abschließen, denn sie bewahrt vor möglicherweise enormen finanziellen Verlusten.
Quelle: GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.
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