Ein Euro ist nicht gleich ein Euro: Je nach Land kann man für denselben Betrag mal mehr und mal weniger Waren und Dienstleistungen kaufen. Je höher die Kaufkraft des Euros im Ausland ist, desto mehr können wir uns vor Ort leisten.
Zur Berechnung der Kaufkraft des Euro im Ausland werden die unterschiedlichen Preisniveaus in den Ländern verglichen. Je nach Wirtschaftskraft und Lohnniveau des entsprechenden Reiselandes kommt es daher zu Unterschieden. Das gilt auch für die Länder der Eurozone, obwohl Wechselkursschwankungen hier entfallen. Eine internationale Übersicht bietet die OECD.
Hier ist es günstig: Türkei, Polen, Ungarn
Türkei, Polen und Ungarn – das sind 2023 die Top-Urlaubsziele gemessen an der Kaufkraft. In der Türkei erhalten Sie für Ihr Geld fast das Doppelte an Waren und Dienstleistungen wie in Deutschland.
Und in Polen erhalten Sie für einen Euro Waren und Dienstleistungen, die bei uns 1,61 Euro kosten würden. In Ungarn sind Waren und Dienstleistungen im Vergleich dazu zwar etwas teurer, für deutsche Touristen lohnt es sich aber dennoch. Denn hier lassen sich im Vergleich fast 40 Prozent sparen, in Litauen immerhin noch fast 30 Prozent.
Teures Skandinavien: Schweden und Norwegen vor Dänemark
In Skandinavien liegen die inländischen Preise in Schweden (0,90 Euro) und Norwegen (0,85 Euro) auf einem ähnlichen Niveau. Hier wird es zehn bzw. 15 Prozent teurer für Sie. Doch ein Urlaub in Dänemark ist im Vergleich für uns Deutsche am teuersten. Denn hier entspricht die Kaufkraft eines Euro nur etwa 76 Cent. Für Ihren Dänemark-Urlaub müssen Sie also deutlich höhere Kosten einplanen.
Für Bergurlauber ist Slowenien günstig
Wenn Sie gerne in die Berge fahren, dann wirkt sich ein Urlaub in den slowenischen Alpen günstig auf Ihren Geldbeutel aus. Ein Urlaub in Österreich (0,94 Euro), Frankreich (0,99) oder Italien (1,06) macht finanziell kaum einen Unterschied, weil in diesen Ländern ein ähnliches Preisniveau herrscht wie in Deutschland. Traditionell teuer ist die Schweiz, in der ein Euro faktisch nur einem Gegenwert an Waren und Dienstleistungen von 63 Cent entspricht.
Tipp: Geldabheben im Urlaub
In der Regel ist es am günstigsten, die Landeswährung direkt am Geldautomaten im Urlaubsland zu besorgen. Der Preis für Abhebungen am Geldautomaten variiert allerdings je nach Kartenherausgeber, Reiseland und auch nach Karte – darüber kann nur der eigene Anbieter Auskunft geben. Bezahlt wird aber pro Transaktion – deshalb wird es teurer, wenn man mehrmals kleinere Beträge abhebt. Zu groß dürfen die Beträge aber auch nicht sein: Viele Automatenbetreiber im Ausland begrenzen den täglich verfügbaren Rahmen. Häufig sind dies 250 oder 300 Euro – unabhängig vom Kartenlimit der Hausbank.
Wenn es im Urlaubsort am Geldautomaten oder auch an elektronischen Kassen das Angebot gibt, den Betrag in der Landeswährung oder in Euro umzurechnen, sollte man die Landeswährung wählen. Für die Umrechnung in Euro wird eine zusätzliche Gebühr berechnet und zudem bekommt man häufig einen schlechteren Wechselkurs.
Quelle: Bundesverband deutscher Banken e.V.