Bereits 15 Prozent können sich laut einer Umfrage des Bankenverbandes vorstellen, smarte Geräte am Handgelenk, sogenannte Wearables auch zum Bezahlen zu nutzen.
Alles, was die kleinen Helfer dazu brauchen, ist eine Zahlungsfunktion. Denn: Dort, wo man kontaktlos mit Karte zahlen kann, geht das häufig auch mit Wearables. Wearables sind kleine Mini-Computer, die im Gegensatz zum Smartphone direkt und dauerhaft am Körper getragen werden können. Dazu gehören heutzutage vor allem Smartwatches und Fitnesstracker.
Das braucht man, um mit Wearables bezahlen zu können
Wenn Sie mit einem Wearable bezahlen wollen, benötigen Sie ein entsprechendes Gerät mit einer NFC-Schnittstelle und eine App (virtuelle Geldbörse), in der Sie digital Ihre Debitkarte (zum Beispiel eine girocard) oder Kreditkarte hinterlegen. Viele Banken unterstützen auch die Geldbörsen großer privater Anbieter, wie beispielsweise Google Pay oder Apple Pay.
Es gibt aber auch weitere Angebote auf dem Markt, beispielsweise von Garmin, Fitbit oder Swatch. Grundsätzlich kann man mit Wearables auch per QR-Code oder Bluetooth bezahlen. In Deutschland ist aber eher die kartengestützte Variante verbreitet.
Die Technik hinter dem Bezahlen mit Wearables
Das Bezahlen mit dem eigenen Wearable basiert auf einer Technologie, die auch generell das kontaktlose Bezahlen ermöglicht: die Near-Field-Communication, kurz NFC. Aktiviert wird die NFC-Verbindung beim Bezahlen für eine einzige Transaktion, die vom Händler angestoßen wird. So ist ein „Bezahlen aus Versehen“ nicht möglich. Die erforderlichen Zahlungsdaten werden verschlüsselt übertragen. Weder die Kartendaten noch Informationen zu Ihrer Identität werden an den Händler weitergegeben. Bezahlt werden kann häufig auch dann, wenn das Wearable zwischenzeitlich offline ist, das heißt keine aktive Internetverbindung hat.
So funktioniert das Bezahlen an der Ladenkasse
Wenn Sie bezahlen wollen, öffnen Sie die App auf Ihrem Wearable und halten es an das Händlerterminal. Sobald Sie einen Ton hören oder Ihr Wearable vibriert, wählen Sie aus, mit welcher Karte Sie bezahlen möchten. Haben Sie eine virtuelle Debitkarte (zum Beispiel eine girocard) hinterlegt, müssen Sie unter Umständen die PIN eingeben, die Sie bei Ihrer Bank eingerichtet haben. Und schon sind die Einkäufe bezahlt.
Die Zukunft des Bezahlens mit Wearable
Smarte Jacken, Handschuhe oder Schlüsselanhänger: Beim Bezahlen mit Wearables ist so einiges denkbar. Alles, was gebraucht wird, ist ein NFC-Chip, der in jedes beliebige Kleidungsstück oder Accessoire eingearbeitet werden kann. Bezahlen mit einem Schmuckstück? Kein Problem!
Wichtige Sicherheitstipps
Die NFC-Technologie macht das Bezahlen mit Wearables genauso sicher wie das Bezahlen mit Ihrer Kontaktlos-Karte oder Smartphone. Denn auch die Wearables selbst sind gut geschützt: Man muss in der Regel einen Code eingeben, wenn man sein Wearable anlegt. Die Zahlungsfunktion ist solange aktiv, bis man das Wearable wieder ablegt oder eine festgelegte Zeit abgelaufen ist. Wearables haben aber natürlich auch Funktionen, die über das Bezahlen hinaus gehen.
- Überprüfen und aktivieren Sie die Sicherheitseinstellungen bevor Sie Ihr Wearable einsetzen.
- Verschaffen Sie sich einen Überblick darüber, wie Ihr Wearable arbeitet. Welche Daten werden generiert und wo werden sie abgespeichert? Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat hierzu hilfreiche Informationen unter www.bsi.bund.de/…/wearables zusammengestellt.
- Installieren Sie Updates für das Wearable, sobald sie zur Verfügung stehen. Wenn möglich, aktivieren Sie eine Funktion für automatische Updates. Nach jedem Update sollten Sie die Berechtigungen überprüfen. Hat sich hier durch das Update etwas geändert, justieren Sie nach.
- Wählen Sie sichere PIN-Codes oder Passwörter und verwahren Sie diese sicher. Dabei kann ein Passwort-Manager helfen. Einige Banken stellen im Onlinebanking auch einen eSafe zur Verfügung.
- Bewahren Sie Ihr Wearable sicher auf, wenn Sie es gerade nicht am Körper tragen. So schützen Sie es vor dem Zugriff anderer.
QUELLE: Bundesverband deutscher Banken e.V.