Kommst du heute nicht, kommst du morgen. In dieser Einfachheit lässt sich Aufschieberitis umschreiben. Dinge werden nicht sofort erledigt, sondern auf die lange Bank geschoben. Laut einer repräsentativen Studie des Sinus-Instituts, ist das für über 80 Prozent der Deutschen Realität – und es belastet sie. Wir haben einige Tipps zusammengetragen, die gegen Aufschieberitis helfen können.
Die repräsentative Studie des Sinus-Instituts im Auftrag der Initiative „7 Jahre länger“ zeigt, dass acht von zehn Deutschen (82 Prozent) bereits finanzielle, berufliche oder gesundheitliche Nachteile erlitten haben, weil sie wichtige Dinge aufgeschoben haben. Ganz oben auf der Aufschieberitis-Liste stehen „mehr Sport“ und eine „gesündere Ernährung“.
In zehn einfachen Schritten gegen Aufschieberitis:
1. Sofort anfangen – nein, nicht erst in 5 Minuten!
Fangen Sie einfach an! Überwinden Sie sich, lassen Sie keine Ausrede gelten und machen Sie den ersten Schritt! Eine Faustregel besagt, dass man ein Vorhaben innerhalb von 72 Stunden beginnen muss, sonst sinkt die Chance eklatant, jemals den ersten Schritt zu machen.
2. Teilerfolge feiern – Motivation aufrecht halten
Teilen Sie große, komplexe oder komplizierte Aufgaben in kleine Teilaufgaben ein. Für jeden Teilerfolg können Sie sich dann eine kleine Belohnung gönnen. Durch solche Anreize halten Sie den Zeitabstand zwischen Arbeitsaufwand und Belohnung klein – das hält die Motivation aufrecht!
3. Unangenehmes zuerst erledigen – und dann abhaken
Was nervt Sie am meisten? Setzen Sie sich genau daran zuerst! Am besten sofort nach dem Aufstehen. Wenn Sie das erledigt haben, machen Sie einen Haken daran – und das ist nicht nur sinnbildlich gemeint. Der Rest des Tages wird Ihnen dann wie ein Kinderspiel vorkommen.
4. Keine Ablenkung – Handy, Internet und Posteingang ignorieren
Wenn Sie sich mit einer schwierigen Aufgabe befassen, sollten Sie alle potenziellen Störquellen abschalten. Das heißt Handy auf Seite legen, Posteingang stumm schalten und Surfen abseits des Vorhabens vermeiden. Hängen Sie sinnbildlich ein großes „Nicht stören“-Schild an Ihre Tür.
5. Teamarbeit – wenn andere Druck machen…
…dann ist das mitunter hilfreich. Vor anderen oder mit anderen ist man eher gewillt Dinge zu erledigen. Wer sich – wo es passt – für Aufgaben zusammentut, erledigt diese zuverlässiger. Schauen Sie also, wo Ihnen sozialer Druck in Maßen weiterhelfen kann.
6. Pausen machen – konzentriert und produktiv sein
Planen Sie regelmäßige Pausen ein. Selbst wenn Sie alles so schnell wie möglich erledigen wollen, erst durch Pausen werden Sie in der Lage sein, einen ganzen Tag lang so produktiv zu sein, wie am Morgen.
7. Routinen schaffen – Ihre eigene Uhr entdecken
Egal, ob Sie zeitliche Vorgaben von außen zur Erledigung von Dingen haben oder nicht: Schaffen Sie Routinen in Ihrem Alltag. Gewisse Routinen sind sehr hilfreich, wenn Sie auf lange Sicht produktiv sein möchten. Teilen Sie Ihren Tag nach Ihrer eigenen Uhr ein – und halten Sie sich langfristig daran. Also, stehen Sie zum Beispiel immer zur selben Zeit auf, erledigen Sie die unangenehmen Dinge zuerst, machen Sie eine kleine Pause, essen Sie möglichst zur selben Zeit und so weiter.
8. Ordnung – am Arbeitsplatz und im Kopf
Räumen Sie Ihre Arbeitsumgebung und vor allem Ihren Schreibtisch auf. Ein ordentlicher Arbeitsplatz hilft Ihnen den Kopf frei zu bekommen und effektiv zu arbeiten.
9. Mach Sie einen Plan – vor allem für große Aufgaben
Vor allem die großen Erledigungen führen häufig in die Überforderung, die dann wiederum Aufschieberitis auf den Plan ruft. Eine gute Methode, um dieses Gefühl der Überforderung zu vermeiden, ist das Erstellen eines Plans. Unterteilen Sie das große Ganze in viele kleine Teilaufgaben und terminieren Sie diese. Abhaken nach Fertigstellung nicht vergessen!
Unser Tipp: Es gibt viele hilfreiche kostenlose Tools, die Ihnen bei der Erledigung von Aufgaben helfen können. Zum Beispiel:
Evernote ist ein Ideenspeicher für überall. Hierüber lassen sich Notizen am PC, auf dem Handy oder dem Tablet machen, damit Sie den Überblick behalten.
Wunderlist und Todoist sind in der Grundfunktion kostenlose Apps, die für die meisten völlig ausreicht. Sie funktionieren in erster Linie als persönliche Planungstools und ermöglichen eine bestmögliche Aufgabenverwaltung und bequeme Integration.
10. Hochphasen nutzen – produktiv arbeiten
Wann arbeiten Sie am besten? Morgens oder abends? Nach dem Duschen oder nach dem Essen? Finden Sie heraus, wann Ihre produktivsten Phasen sind und nutzen Sie dieses Wissen bei der Verteilung Ihrer Aufgaben. Die herausforderndsten legen Sie dann am besten immer in Ihre produktiven Phasen.